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Energieflüsse

Infos zu den Energieflüssen in der Simulation.

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Verfasst von Thies Hansen
Vor über 3 Wochen aktualisiert

In den Energieflüssen werden ausschließlich Stromflüsse dargestellt.

  • Die linken Balken eines Monats zeigen die elektrischen Verbraucher

    • Haushalt

    • Wärmepumpe

    • Wallbox (E-Auto) (Bald verfügbar

  • Die rechten Balken eines Monats zeigen die elektrischen Erzeuger

      • PV-Direktverbrauch

      • Batterieverbrauch / Batterienutzung

      • Energie-Einspeisung

    • Netzbezug

Aus diesen Berechnungen ergeben sich Autarkiegrad, Eigenverbrauchsquote, Wirtschaftlichkeit und Einsparungen.

Im Weiteren werden die möglichen Einstellungen und die Berechnungen erklärt.

Verbraucher

Alle Verbraucher werden mit ihren individuellen Lastkurven addiert. Die Lastkurven können z.B. beim Haushalt ausgewählt werden und haben eine monatliche Auflösung. Eigene Lastkurven sind nicht möglich.

Haushalt

Der Stromverbrauch wird aus den Projekteingaben übernommen. Sie können den Stromverbrauch in der Planung im Reiter Stromverbrauch eingeben oder dort überschreiben.
Falls Ihr Kunde oder Sie den Stromverbrauch schon in einem Check oder in der Techn. Machbarkeitsprüfung eingegeben haben, wird dieser übernommen.

Sie können die Werte auch in der Simulation direkt eingeben.

Wärmepumpe

Der Verbrauch für die Wärmepumpe wird aus der Heizungsplanung übernommen und auf den Stromverbrauch des Haushalts addiert.

Es wird der Wert aus der ausgewählten Methode übernommen. Z.B, wenn Sie Raumbasiert, Verbrauchsbasiert oder direkten Eingabe ausgewählt haben, wird nur dieser Wert übernommen.

Wallbox

Der Verbrauch der Wallbox wird zukünftig auch in der Simulation angezeigt, sobald die Planung von E-Mobilität verfügbar ist.

Erzeuger

PV-Ertrag

Der spezifischer monatlicher PV-Ertrag wird anhand der installierten Leistung (kWp) Modul Ausrichtung und Dachneigung sowie dem Standort ermittelt. Mehr dazu hier

PV-Direktverbrauch, Batterieverbrauch, Energie-Einspeisung und Netzbezug

Die Berechnungen basieren auf einem physikalisch-realistischen Modell, das eine analytische Näherung nutzt, um das zeitliche Zusammenspiel von PV-Erzeugung und Stromverbrauch im Haushalt abzubilden.

In unseren eigenen Testreihen weicht dieses Modell im Mittel weniger als 10 % von den Ergebnissen des HTW-Solarisators ab, der mit hochaufgelösten Zeitreihen (im Minutenraster) arbeitet.

Dieses Modell orientiert sich an den wissenschaftlichen Methoden der HTW Berlin und des Fraunhofer ISE. Beide Institute setzen auf detaillierte Zeitreihen-Simulationen, um die tatsächliche Überlagerung von PV-Produktion und Strombedarf im Haushalt präzise zu erfassen.

Auf dieser Grundlage lässt sich eine analytische Näherung ableiten -
die sogenannte exponentielle Überlappungsfunktion. Diese Funktion beschreibt die statistische Wahrscheinlichkeit, dass PV-Erzeugung und Stromverbrauch zeitlich zusammenfallen.

Damit lassen sich alle wesentlichen Energieflüsse – Direktverbrauch, Speicherladung, Einspeisung und Netzbezug – ohne stündliche Simulationen realitätsnah bestimmen. Diese Methode wird auch in der wissenschaftlichen Literatur als valide Näherung anerkannt. (Siehe Quelle 1 + 2)

Grundprinzip der exponentielle Überlappungsfunktion.

Jede PV-Anlage produziert über den Tag verteilt Strom – aber nicht immer dann, wenn er im Haushalt gebraucht wird.
Das Modell von autarc berechnet daher monatlich die Energieflüsse im Haushalt und teilt sie in fünf Hauptkomponenten auf:

  • PV-Ertrag – wie viel Strom die PV-Anlage pro Monat produziert.

  • Direkter Eigenverbrauch – wie viel PV-Strom sofort im Haushalt genutzt wird

  • Batteriespeicher - wie viel PV-Strom zur späteren Nutzung zwischengespeichert wird. Dabei wird der Wirkungsgrad des Speichers berücksichtigt.

  • Einspeisung – wie viel Strom übrig bleibt und ins Netz geht

  • Netzbezug – wie viel Strom zusätzlich aus dem Netz bezogen werden muss

Nach der Berechnung des direkten Eigenverbrauchs wird der PV-Überschuss, also der PV-Strom der nicht direkt verbraucht wird, aufgeteilt in:

  • Batterieladung: (nur mit Speicher) Ein Teil des Überschusses wird in der Batterie gespeichert, begrenzt durch Ladeleistung, Batteriekapazität und Wirkungsgrad

  • Einspeisung: Überschuss, der nicht gespeichert werden kann, geht ins Netz

Alles was nicht durch den PV-Direktverbrauch oder durch den Speicher gedeckt werden kann, wird aus dem Netz bezogen als:

  • Netzbezug: Strom, der zusätzlich aus dem Netz benötigt wird, wenn PV-Erzeugung und Speicher nicht ausreichen

Im weiteren wird alles im Detail beschrieben:

Direkter Eigenverbrauch

Der direkte Eigenverbrauch beschreibt den Anteil der PV-Energie, der zeitgleich mit dem Verbrauch im Haushalt genutzt wird.

autarc berechnet diesen Anteil mithilfe einer glatten Übergangsfunktion, die das Verhältnis von PV-Erzeugung zu Verbrauch berücksichtigt.

So entsteht eine realistische Schätzung der tatsächlichen Überschneidung zwischen PV-Produktion und Verbrauch – ohne dass stündliche Messdaten nötig sind.

Formel Direkter Eigenverbrauch:

Direkter Eigenverbrauch = MIN(E_PV; E_Haus * (1 - EXP(-(α1 + (α2-α1)*((E_PV/V_Haus)^γ)/(1+(E_PV/E_Haus)^γ))*(E_PV/E_Haus))))

Symbol

Bedeutung

Verwendete Werte in autarc

E_PV

Monatlicher PV-Ertrag (in kWh)

E_Haus

Monatlicher Stromverbrauch des Haushalts (in kWh)

Abhängig von Strombedarf Haushalt, Wärmepumpe und Wallbox. Siehe Formel.

α_1

Überlapp-Faktor, wenn PV kleiner als Verbrauch ist

0,3

α_2

Überlapp-Faktor, wenn PV größer als Verbrauch ist

0,4

γ

Krümmungsparameter (Gamma), der den Übergang zwischen beiden Fällen glättet

0,6

e

Eulersche Zahl (~2,71828). Steht für die Basis der natürlichen Exponentialfunktion — in Excel entspricht das EXP()

min(⋅)

Funktion, die den kleineren Wert von zwei berechneten Ergebnissen nimmt

Bedeutung der Formel Direkter Eigenverbrauch:

  • Der Term in der Klammer

    beschreibt eine S-Kurve (ähnlich einer logistischer Funktion), die den zeitlichen Überlappungsgrad von PV-Erzeugung und Verbrauch modelliert.

  • Das Verhältnis

    bestimmt, ob aktuell mehr PV-Strom produziert oder mehr verbraucht wird:

    • Bei r < 1: Die PV-Erzeugung E_PV ist geringer als der Verbrauch E_Haus
      → die direkt nutzbare PV-Energiemenge E_Direkt ist durch E_PV begrenzt.

    • Bei r > 1: Die PV-Erzeugung E_PV ist höher als der Verbrauch E_Haus
      → die direkt nutzbare PV-Energiemenge E_Direkt ist durch E_Haus begrenzt.

  • Durch die Parameter α1, α2, γ wird der Übergang zwischen diesen beiden Extremen weich modelliert.

  • Die MIN-Funktion sorgt dafür, dass der Eigenverbrauch niemals höher ist als entweder:

    • der erzeugte PV-Strom EPV​, oder

    • der tatsächliche Verbrauch E_Haus​.

In Worten:

Der direkte Eigenverbrauch ist der kleinere Wert aus:

  • der verfügbaren PV-Energie, und

  • einer modellierten Überschneidungsfunktion zwischen PV-Erzeugung und Verbrauch,
    die durch exponentielle Glättung realistisch abgeschätzt wird.

Batteriespeicher bzw. Batterieladung und Batterendladung

Batteriespeicher können den Autarkiegrad und Eigenverbrauch erhöhen und somit auch die Wirtschaftlichkeit verbessern. autarc berechnet die maximal mögliche Batterienutzung für den jeweiligen Monat wie folgt.


Wenn kein Speicher vorhanden ist wird die Speicherkapazität auf 0 gesetzt.
Wenn ein Speicher vorhanden ist berücksichtigt autarc:

  • Lade- und Entladeleistung (C-Rate, Zyklen pro Tag)

  • Round-trip-Wirkungsgrad (ηrt) (statisch bei 90%)

  • Nutzbare Kapazität, abhängig von der Speichergröße

Dadurch wird automatisch berechnet,

  • wie viel PV-Überschuss in den Speicher fließt,

  • wie viel davon später entladen wird,

  • und welche Verluste beim Laden und Entladen entstehen.

Das bedeutet:

Der Speicher kann nur so viel Energie liefern, wie gleichzeitig

  • im Haushalt benötigt wird,

  • aus PV-Erzeugung zur Verfügung steht,

  • oder technisch durch Ladeleistung, Zyklen oder Entladezeit möglich ist.

Die Formel zum Verbrauch aus dem Batteriespeicher

Ausgeschrieben:

Zusammengefasst:

ESpeicher​=min(ERest​,EPVrest​,EZyklen​,ELade​,EEntlade​)

Symbol

Bedeutung

Verwendete Werte in autarc

E_Haus

Monatlicher Stromverbrauch des Haushalts (in kWh)

Abhängig von Strombedarf Haushalt, Wärmepumpe und Wallbox. Siehe Formel.

E_Direkt

Direkt genutzte PV-Energie
Anteil der PV-Energie, der zeitgleich mit dem Verbrauch im Haushalt genutzt wird.

Siehe
Direkter Eigenverbrauch

E_PV, rest​

PV-Ertrag nach direkter Nutzung (Überschuss)

Abhängig von der PV-Erzeugung und des Direktverbrauches

α_1

Überlapp-Faktor, wenn PV kleiner als Verbrauch ist

0,3

α_2

Überlapp-Faktor, wenn PV größer als Verbrauch ist

0,4

S_Max

Kapazität des Speichers in kWh

Abhängig von der Planung

η

Round-trip-Wirkungsgrad des Speichers

0,9

Z_max

Max. Zyklen pro Tag (Lade-/Entladezyklen)
Auf jeden Tag im Jahr bzw. Monat.

1

C_rate

Lade-/Entladeleistung pro kWh Kapazität (kW/kWh)

0,5

t_Lade

Stunden pro Tag verfügbar zum Laden

3,5

t_Entlade

Stunden pro Tag verfügbar zum Entladen

10

Tage

Tage im Monat. Diese variieren, je nach Monat und werden in den Berechnungen berücksichtig.

Anzahl an Tagen für jeden Monat des Jahres.

Bedeutung der Batterie-Formel

Die Formel berechnet die maximal mögliche Batterienutzung im jeweiligen Monat unter Berücksichtigung von:

Verbleibender Verbrauch:
Zeigt wie viel Strom der Haushalt nach Nutzung der PV-Anlage noch benötigt.
Wenn der Direktverbrauch rechnerisch bereits größer als der gesamte Verbrauch ist, wird kein Speicher benötigt, deshalb der Wert 0 als Untergrenze.
E_Haus wird vollständig durch E_PV abgedeckt.

EPV,rest​=(EPV​−EDirekt​)⋅ηrt

Verfügbare PV-Energie nach Direktnutzung:

Anteil der PV-Energie, der nicht direkt im Haushalt genutzt werden konnte. Nur dieser Überschuss kann in den Speicher geladen werden – allerdings abzüglich der Verluste, die beim Laden und Entladen entstehen (repräsentiert durch den Wirkungsgrad ηrt).

EPV,rest​=(EPV​−EDirekt​)⋅ηrt​

Technische Speichergrenzen

Der Speicher kann nur begrenzt Energie aufnehmen oder abgeben.
Deshalb werden in der Formel drei technische Grenzen berücksichtigt:

  • Zyklenbegrenzung:
    Jede Batterie kann nur eine begrenzte Anzahl an Ladezyklen pro Tag durchlaufen. Dadurch ergibt sich ein weiteres Limit der maximal möglichen Energieumsetzung.

    EZyklen​=Smax​⋅Zmax​⋅Tage​⋅ηrt​

  • Ladegrenze:
    Die Batterie kann nur eine bestimmte Energiemenge pro Tag laden.
    Der Faktor α₁ beschreibt, wie stark sich PV-Erzeugung und Verbrauch überlappen, also wie viel Energie gleichzeitig zum Laden verfügbar ist.

    ELade​=Smax​⋅tLade​⋅Crate​⋅Tage⋅ηrt​

  • Entladegrenze:
    Ebenso kann die Batterie nur eine begrenzte Energiemenge pro Tag entladen.
    Der Faktor α₂ beschreibt, wie stark sich Verbrauch und Speicherbedarf überlappen.

    EEntlade​=Smax​​⋅tEntlade​⋅Crate​⋅Tage⋅ηrt​

Wirkungsgradverluste η: Der Speicher verliert beim Laden und Entladen einen Teil der Energie. Wir setzen einen Roundtrip-Wirkungsgrad von 0,9 an. Das bedeutet, nur 90 % der gespeicherten Energie kann wieder genutzt werden – 10 % gehen durch Umwandlungs- und Wärmeverluste verloren.

Minimum-Auswahl (MIN)
Nur die kleinste dieser Grenzen bestimmt die tatsächlich nutzbare Energiemenge aus dem Speicher.

ESpeicher​=min(ERest​,EPVrest​,EZyklen​,ELade​,EEntlade​)

Das heißt, der Speicher kann nur so viel Energie liefern, wie gleichzeitig:

  • im Haushalt benötigt wird,

  • aus PV-Erzeugung zur Verfügung steht,

  • oder technisch durch Ladeleistung, Zyklen oder Entladezeit möglich ist.

Energie-Einspeisung und Einspeisevergütung

Energie-Einspeisung beschreibt den überschüssigen PV-Ertrag der nicht durch Verbraucher wie Haushalt (Stromverbrauch), Wärmepumpe oder Wallbox genutzt wird. In den Einstellungen können Sie die Einspeisevergütung festlegen.

Es wird nur dann Energie ins Netz eingespeist (Energie-Einspeisung), wenn nach Deckung des Haushaltsverbrauchs und der Batterieladung noch PV-Überschuss übrig bleibt. Es ist also Überschussstrom, der nicht selbst genutzt oder gespeichert werden kann.
Da beim Laden des Speichers Verluste entstehen, wird der gespeicherte Energieanteil durch den Wirkungsgrad η geteilt.

Formel Netzeinspeisung

EEinspeisung​=max(0,EPV​−EDirekt​−(​ESpeicher/ηrt)​​)

Symbol

Bedeutung

Verwendete Werte in autarc

E_PV

Monatlicher PV-Ertrag (in kWh)

E_Direkt

Direkt genutzte PV-Energie
Anteil der PV-Energie, der zeitgleich mit dem Verbrauch im Haushalt genutzt wird.

Siehe
Direkter Eigenverbrauch

E_Speicher

Energie, die aus dem Batteriespeicher entnommen oder in ihn eingespeist wird (je nach Lade- bzw. Entladevorgang).

Siehe
Batteriespeicher

ηrt

Round-trip-Wirkungsgrad des Speichers

0,9

Netzbezug - Restbezug aus dem Netz

Der Netzbezug zeigt, wie viel Strom trotz PV-Anlage und Speicher noch aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss. Also die "Fehlende Energie", die trotz PV und Speicher aus dem Netz bezogen werden muss um den Strombedarf zu decken.

Formel Netzbezug:

ERestbezug​=max(0,EHaus​−EDirekt​−ESpeicher​)

Symbol

Bedeutung

Verwendete Werte in autarc

E_Haus

Monatlicher Stromverbrauch des Haushalts (in kWh)

Abhängig von Strombedarf Haushalt, Wärmepumpe und Wallbox. Siehe Formel.

E_Direkt

Direkt genutzte PV-Energie
Anteil der PV-Energie, der zeitgleich mit dem Verbrauch im Haushalt genutzt wird.

Siehe
Direkter Eigenverbrauch

E_Speicher

Energie, die aus dem Batteriespeicher entnommen oder in ihn eingespeist wird (je nach Lade- bzw. Entladevorgang).

Siehe
Batteriespeicher

Warum wird MAX(0; …) verwendet?

Die Funktion MAX(0; …) stellt sicher, dass die berechnete Energiemenge nicht negativ wird. Sowohl beim Einspeisen als auch beim Restbezug kann es rechnerisch vorkommen, dass die Differenz aus Erzeugung, Verbrauch und Speicher negativ wäre. Ein solcher negativer Wert hätte jedoch keine physikalische Bedeutung,
da weder negative Einspeisung noch negativer Strombezug möglich ist.

Autarkiegrad

Der Autarkiegrad beschreibt den Anteil des Gesamtverbrauchs, der durch PV-Strom (direkt oder über den Speicher) gedeckt wird.

Der Autarkiegrad berechnet sich, indem der Eigenverbrauch (aus direktem PV-Strom und Speicher) durch den Gesamtverbrauch geteilt wird.

Eigenverbrauch = E_Direkt + E_Speicher

Monatlicher Autarkiegrad

Autarkiegrad_monat = (Eigenverbrauch_monat/Gesamtverbrauch_monat)*100

Jährlicher Autarkiegrad

Um den korrekten Jahreswert für den Autarkiegrad zu ermitteln, wenn Sie die monatlichen Daten haben, müssen Sie die Summe der Werte über alle 12 Monate bilden.

Führen Sie die folgenden zwei Schritte durch:

  1. Addieren Sie die Werte: Addieren Sie den Eigenverbrauch von allen 12 Monaten, um den jährlichen Gesamteigenverbrauch zu erhalten. Addieren Sie dann den Gesamtstromverbrauch von allen 12 Monaten, um den jährlichen Gesamtverbrauch zu erhalten.

  2. Berechnen Sie den Jahres-Autarkiegrad: Teilen Sie den jährlichen Gesamteigenverbrauch durch den jährlichen Gesamtstromverbrauch.

Autarkiegrad_jahr = (summeAllerMonate_Eigenverbrauch/summeAllerMonate_Verbrauch)*100

Das einfache Mitteln der monatlichen Autarkiegrade wäre falsch, da die Monate mit hohem Verbrauch (z.B. Winter) und die Monate mit hoher Erzeugung (z.B. Sommer) unterschiedlich gewichtet werden müssen.

Eigenverbrauchsquote

Die Eigenverbrauchsquote beschreibt den Anteil des erzeugten PV-Stroms, der im Haushalt (direkt oder über den Speicher) selbst verbraucht wird.

Die Eigenverbrauchsquote berechnet sich, indem der Eigenverbrauch durch den erzeugten Solarstrom (Ertrag) geteilt wird.

Eigenverbrauch = E_Direkt + E_Speicher

Monatliche Eigenverbrauchsquote

Jährliche Eigenverbrauchsquote

Für die korrekte Jahresquote addieren Sie zuerst den Eigenverbrauch aller 12 Monate und teilen diesen Wert dann durch die Summe des Ertrags aller 12 Monate.

Das einfache Mitteln der monatlichen Eigenverbrauchsquoten ist f alsch, da die Monate nicht gleich gewichtet werden dürfen. Die Quote ist in den sonnenarmen Wintermonaten oft höher, da der Stromertrag geringer ist und der erzeugte Strom meist direkt verbraucht wird. In den sonnenreichen Sommermonaten ist die Eigenverbrauchsquote tendenziell niedriger, weil deutlich mehr Strom produziert wird, als verbraucht werden kann, und der Überschuss eingespeist wird.

Durch die korrekte Summenmethode wird das Verhältnis zwischen der im gesamten Jahr produzierten und der im gesamten Jahr verbrauchten Strommenge exakt abgebildet, was eine realistische Aussage über die Effizienz Ihrer Anlage ermöglicht.

Warum nutzt autarc eine analytische Überlappungsfunktion?

Die analytische Überlappungsfunktion vereint das Beste aus beiden Welten:

  • die physikalische Genauigkeit der Zeitreihensimulationen,

  • mit der Schnelligkeit und Robustheit einer analytischen Approximation.

Dadurch können Nutzer realistische Werte für Direktverbrauch, Batterienutzung, Netzbezug, Eigenverbrauch und Autarkie erhalten – ohne stündliche Verbrauchs- oder Erzeugungsdaten. Das Ergebnis sind Werte, die im Schnitt maximal 10% von den Werten des HTW Solarisators abweichen.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Die verwendete exponentielle Überlappungsfunktion basiert auf den empirischen Ergebnissen umfangreicher Zeitreihensimulationen der HTW Berlin, insbesondere aus den Arbeiten von Weniger, Tjaden und Quaschning (2013–2015).
Diese Studien zeigten, dass der Anteil des direkt genutzten PV-Stroms mit wachsender Anlagengröße zunächst stark ansteigt, sich dann aber asymptotisch einem Grenzwert annähert – eine typische Sättigungskurve.

Dieses Verhalten lässt sich mathematisch sehr gut mit einer Funktion beschreiben, wobei r = Eₚᵥ / E_Haus das Verhältnis von PV-Erzeugung zu Verbrauch darstellt.

Das in autarc implementierte Modell erweitert diesen Ansatz um drei Parameter:

  • α₁, α₂ – beschreiben den Überlappungsgrad bei PV < Last und PV > Last

  • γ – glättet den Übergang zwischen beiden Betriebszuständen

Damit entsteht eine verallgemeinerte, kontinuierliche Funktion, die den typischen Verlauf der HTW-Solarisator-Ergebnisse nachbildet, jedoch analytisch und somit extrem effizient berechnet werden kann.
In Kombination mit Speicherparametern (Leistung, Zyklen, Wirkungsgrad) ermöglicht das Modell eine konsistente, wissenschaftlich fundierte Simulation aller Energieflüsse im Haushalt – ganz ohne Zeitreihendaten.

Zusätzlich werden beim Batteriespeicher reale Systemgrenzen berücksichtigt – Wirkungsgrad (η ≈ 0,9), Lade- und Entladeleistung (Cₙ = 0,5 kW/kWh), maximale Zyklenzahl (1 pro Tag) sowie typische Zeitfenster für Lade- und Entladevorgänge.

Quellen und wissenschaftliche Referenzen

  1. Wurde verwendet um

  2. Weniger, J.; Tjaden, T.; Quaschning, V. (2015).
    Sizing of Residential PV Battery Systems.
    Energy Procedia, 67, 69–80. HTW Berlin.
    → Empirische Analyse von Eigenverbrauch und Autarkie auf Basis von 1-Minuten-Simulationen. Zeigt exponentiell sättigenden Verlauf des PV-Eigenverbrauchs mit wachsender Anlagengröße.

  3. Weniger, J.; Bergner, J.; Tjaden, T.; Quaschning, V. (2014).
    Economics of Residential PV Battery Systems in the Self-Consumption Age.
    HTW Berlin.
    → Detaillierte Zeitreihensimulation von PV- und Speichersystemen; Grundlage für die empirischen Überlappungsfunktionen.

  4. Klingler, S. (2020).
    Self-Consumption of Photovoltaic Electricity in Residential Buildings.
    Fraunhofer ISE / University of Freiburg.
    → Bestätigt die Relevanz von zeitlicher Auflösung und Lastprofilen für die exakte Bestimmung von Eigenverbrauch und Autarkie.

  5. Karalus, S. et al. (2023).
    PV Extrapolation with Self-Consumption (PVEV Project).
    Fraunhofer ISE.
    → Entwickelt Prognosemodelle, die auf der statistischen Überlappung von PV-Erzeugung und Verbrauch basieren – analog zum hier beschriebenen analytischen Ansatz.

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