Was ist der Temperaturkorrekturfaktor?
Bei der Stringplanung ist es entscheidend, nicht nur die Umgebungstemperatur zu betrachten, sondern auch, wie die PV-Module montiert sind. Denn je nach Montageart kann sich die Modultemperatur deutlich von der Lufttemperatur unterscheiden – und das beeinflusst direkt die Spannung (Voc) der Module.
Warum ist das wichtig?
Die Spannung eines Solarmoduls steigt bei Kälte und sinkt bei Hitze. Um die minimale und maximale Stringspannung korrekt zu berechnen, müssen Sie aus der Umgebungstemperatur die reale Modultemperatur ableiten – mithilfe des Temperaturkorrekturfaktors.
Wie wird der Faktor genutzt?
In der Planungssoftware oder bei manueller Berechnung wird der Temperaturkorrekturfaktor verwendet, um die maximale Spannung eines Strings bei der minimal erwarteten Temperatur zu bestimmen. So stellen Sie sicher, dass die Anlage auch unter Extrembedingungen sicher und regelkonform betrieben werden kann.
Typische Zuschläge zur Umgebungstemperatur:
Diese können Sie bei der Stringplanung je nach Montageart ansetzen:
Montageart | Temperaturzuschlag |
Schrägdach (Bündig) / | +35° |
Schrägdach (Geneigt) / | +30 °C |
Freistehend | +25 °C |
Carport/Vordach | +20° |
Beispiel: Bei +35 °C Umgebungstemperatur und Schrägdach (Bündig) rechnen Sie mit Modultemperaturen bis zu 70 °C.
Was heißt das für die Planung?
Im Winter: Kalte Module = höhere Spannung → Gefahr von Überspannung
Im Sommer: Heiße Module = geringere Spannung → Gefahr von Unterspannung
Daher sollten Sie die Temperaturzuschläge immer berücksichtigen, um die Strings sicher und normgerecht auszulegen.